Wohnen auf Zeit - Was bedeutet das?

Wer sich bereits mit dem Thema Wohnungsuche beschäftigt hat, wird bei Aushängen in Maklerbüros oder auf Immobilienseiten im Internet schon einmal auf Angebote gestoßen sein, die Wohnen auf Zeit oder sogenannten möbliertes Wohnen anbieten. Man spricht gelegentlich auch von temporärem Wohnen. Alle Begriffe bezeichen jedoch die gleiche Art zu Wohnen. Dabei wird in der Regel eine vollständig ausgestattete Wohnung, ein Zimmer oder ein Appartment für einen befristeten Zeitraum angemietet.

Für wen ist Wohnen auf Zeit geeignet?

Wohnen auf Zeit ist für Menschen geeignet, die nicht lange in einer Wohnung bleiben möchten und für die eine normale Mietwohnung oder ein kostspieliger Aufenthalt in einem Hotel oder einer Pension nicht in Frage kommt. Menschen also, die nur für einige Wochen oder ein paar Monate eine fertig eingerichtete Wohnung benötigen.

Wenn berufliche Gründe es erfordern den Arbeitsplatz zu wechseln oder einen neuen Job in einer fremden Stadt anzutreten, bleibt nicht immer genug Zeit eine passende Wohnung zu finden, besonders wenn die ganze Familie umziehen muss. In diesem Fall kann man sich für das Modell Wohnen auf Zeit entscheiden und das Zeitfenster für die Wohnungssuche und den anschließenden Umzug vergrößern.

Mit der möblierten Wohnung auf Zeit hat man einen Rückzugsort und kann sich in aller Ruhe nach einer dauerhaften Wohnung oder einem Eigenheim umsehen. Auch für Berufspendler mit variablen Arbeitszeiten oder Menschen, die eine Projektarbeit in eine andere Stadt verschlägt, kann eine möblierte Wohnung auf Zeit geeignet sein. Nicht zuletzt kann es auch private Gründe wie eine Beziehungskrise bei Paaren oder die Pflege oder Haushaltsauflösung eines Angehörigen sein, die den temporären Aufenthalt in einer anderen Stadt erfordern.

Was kostet Wohnen auf Zeit?

Ein Irrglaube ist es, dass Wohnungen auf Zeit günstiger als normale Wohnungen angeboten werden. Auch möblierte Wohnungen die für ein paar Wochen gemietet werden entsprechen in aller Regel dem Mietspiegel der Umgebung. Wie bei einer normalen Mietwohnung ist es auch beim Wohnen auf Zeit nötig, eine Mietkaution zu zahlen und einen Mietvertrag zu unterschreiben in dem alle wichtigen Punkte wie z.B. die Mietdauer, der Betrag der Kaltmiete und die Höhe der Nebenkosten festgehalten werden.

Wenn der Vermieter einen Zuschlag für die bereits vorhandene Einrichtung berechnet, können möblierte Wohnungen sogar ein wenig teurer sein als Wohnungen, die ohne Einrichtung vermietet werden. Je nach Wohnung und Vermieter, ist in manchen Fällen auch eine Pauschalmiete möglich, bei der man einen festen Mietpreis für die Wohnung vereinbart, in dem die Nebenkosten bereits enthalten sind.

Tipps für das Wohnen auf Zeit

Wer eine Wohnung auf Zeit beziehen möchte, sollte mit dem Vermieter eine Inventarliste durchgehen, auf der schriftlich festgehalten wird welche Möbel in der Wohnung vorhanden sind und in welchem Zustand sich diese befinden. Das gleiche gilt auch Gebrauchsgegenstände wie Geschirr und Besteck sowie andere kleine Gegenstände, die zum Beispiel als Deko dienen. Die Inventarliste wird von beiden Parteien unterschrieben. Vermieter, die nicht zum ersten mal eine möblierte Wohnung auf Zeit vermieten, besitzen meist schon eine solche Inventarliste. Falls nicht, sollte vor dem Einzug unbedingt eine erstellt werden, damit der Mieter später nicht mit ungerechtfertigten Forderungen konfrontiert wird.

Ein Mieter der auf Nummer sicher gehen möchte, macht bei seinem Einzug ein paar Fotos vom aktuellen Ist-Zustand der Wohnung und aller Möbel. Geht in der Wohnung etwas kaputt, haftet der Vermieter entweder selbst oder er überträgt die Schuld an den Mieter. Wer für Beschädigungen aufkommt, muss im Mietvertrag festgehalten worden sein, damit beide Parteien darüber informiert sind.

Wer sich mit einzelnen Möbeln in der Wohnung nicht anfreunden kann, hat nach Absprache mit dem Vermieter eventuell die Möglichkeit, diese für die Dauer des Aufenthaltes einlagern zu lassen.